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Das Regenic-Prinzip gibt Hoffnung

Neues OP-Verfahren rettet vor künstlichen Gelenken?

Regenic-Prinzip: Rettung vor künstlichen Gelenken?Kann ein toter Knochen zu neuem Leben erweckt werden? So spektakulär das klingt: Es ist tatsächlich möglich. Das Regenic-Prinzip, von Prof. Dr. Germann und seiner Heidelberger Forschungsgruppe entwickelt, steht kurz vor den ersten klinischen Tests. Hier ein Überblick zum Stand der Forschung:

Bei dem Regenic-Prinzip handelt es sich um die Vitalisierung mangeldurchbluteten Knochens durch die Implantation von vorgefertigten (präfabrizierten) gefäßgestielten Konstrukten aus Knochenersatzmaterial und körpereigenen Gefäßbündeln.


Wo könnte das Regenic-Prinzip zum Einsatz kommen?

Mehrere Erkrankungen beruhen auf der Mangeldurchblutung von Knochen- bzw. Knorpelstrukturen. Dazu gehört vor allem die sogenannte Hüftkopfnekrose, d. h. das Absterben des Oberschenkelkopfes, der das Hüftgelenk bildet.

Neben dem Hüftkopf gibt es solche Krankheitsbilder auch im Bereich des Schienbeinkopfes, des Kahnbeins an der Hand oder Knochen der Fußwurzel.

Klassisch werden zur Anregung der Durchblutung Methoden wie die Sauerstoffüberdrucktherapie oder das Setzen von Bohrlöchern angewendet. Wenn damit kein Erfolg zu erzielen ist, muss den Betroffenen, überwiegend jungen Männern, bislang ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden.

Lesen Sie dazu unsere Informationen über avaskuläre Knochennekrosen


Regenic – ein neuer Weg

Die Forschungsgruppe hat nun einen anderen Ansatz gewählt: Seit langem ist bekannt, dass die Einpflanzung (Implantation) von sogenannten Gefäßstielen unter Hautflächen oder auch in künstlichen Membranen bzw. mit bestimmten Collagen-Gelen gefüllten Kammern zur Aussprossung und Neubildung von Gefäßen führt.

Auf der Basis dieser Erkenntnisse wurde im Labor ein Modell entwickelt, mit dem die folgenden Thesen geprüft werden:

  • Ergibt ein dreidimensionales Konstrukt aus körpereigenen Gefäßen und (in diesem Fall) Knochenersatzmaterial ein komplett vaskularisiertes, also mit Blutgefäßen versorgtes Konstrukt?
  • Kann mit diesem vaskularisierten Konstrukt eine Revitalisierung des avaskulären Knochens erreicht werden?
  • Führt die Zugabe autologer (patienteneigener) Stammzellen zu einer Verbesserung dieses Effektes?

Der Stand der Dinge: Das Regenic-Prinzip zeigt verblüffende Ergebnisse

Die Experimente wurden an Kaninchen durchgeführt und zeigen ausgesprochen vielversprechende Ergebnisse:

  1. Die Einpflanzung (Implantation) eines körpereigenen (autologen) Gefäßstieles in ein dreidimensionales Gerüst aus Knochenersatzmaterial führt zu einer Belebung dieses Konstruktes mit Gefäßen und Zellen, bei einer hohen Freisetzung von Wachstumsfaktoren.
  2. Durch die Zugabe von mesenchymalen Stammzellen (Fettstammzellen) lässt sich dieser Prozess optimieren.
  3. Avaskulärer, d. h. nicht durchbluteter Knochen wird wieder von Gefäßen durchwachsen und es finden sich nach drei Monaten lebende Knochenzellen in dem ehemals toten Knochen.

Die klinische Anwendung des Regenic-Prinzips steht bevor

Mit den Ergebnissen dieser Forschung rückt der Zeitpunkt nahe, wo mit minimal-invasiven Methoden ohne die Verwendung körpereigener Knochen Krankheitsbilder erfolgreich therapiert werden können, die anderweitig zu erheblichen Schäden im Skelettbereich führen und z. B. im Falle der Hüftkopfnekrose frühzeitig eine Prothesenimplantation (siehe unten) nach sich ziehen.

Prof. Dr. Germann und die Forschungsgruppe arbeiten mit Hochdruck weiter ...

 


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