Robert Schobert, OP-Koordinator und Leiter Anästhesie
‚Ganz unverhofft, wie aus heiterem Himmel, wurde damals die Frage an mich herangetragen, ob ich mir vorstellen kann, bei einem ganz neuen Projekt dabei zu sein.
Eine neue Art Privatklinik mit aufzubauen, als Leiter der Anästhesie. Die Frage vom Chef - dem damaligen wie heutigen - Professor Germann kam mir wie gerufen. Nach vielen Jahren in der BG Unfallklinik Ludwigshafen, mittlerweile war ich ja auch Betriebsrat, hatte ich zwar keinen Grund, aber irgendwie doch Lust, mich nochmal zu verändern, eine neue berufliche Perspektive zu finden. Andererseits ist eine solche Entscheidung aber auch nicht leicht, man gibt die Gewohnheit und Geborgenheit auf und weiß ja doch nicht, was auf einen zukommt …‘, erinnert sich Robert Schobert.
Aber schon die erste Baustellenbesichtigung hat den Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin vollends überzeugt, innerlich hatte er ohnehin bereits zugesagt. Der Rest war mehr oder weniger Formsache. Die Vorbereitungsarbeiten für den neuen Klinikbetrieb haben ihm großen Spaß gemacht, gerade auch die Herausforderung durch die große Verantwortung. ‚Von Grund auf eine neue Anästhesie-Abteilung schaffen, alle eigenen Kenntnisse und Erfahrungen voll einbringen, nur das Beste für die Patienten, das ist schon eine tolle Erfahrung’, wie er immer noch begeistert berichtet.
‚Unser Geschäftsführer Dr. Peter Görlich begrüßte mich zu Besprechungen häufig mit den gleichen Worten: ‚Oje, da kommt Schobert, das wird teuer!’ - Aber das war eben nicht abwertend gemeint, sondern im Gegenteil, es wurde nicht lange gefackelt, sondern entschieden und umgesetzt. Und davon profitieren wir bis heute. Unsere Anästhesie ist exzellent ausgestattet, wir können alle aktuellen invasiven Verfahren bedienen. Dass das auch mein Kind ist, da bin ich jeden Tag ein bisschen stolz drauf, wenn ich zur Arbeit komme.‘ ‚Fahre‘, müsste man ergänzen, Schobert legt die 20 km von seinem Wohnort Mannheim mit dem Rad zurück, wenn das Wetter nicht allzu eklig ist.
‚Die Entscheidung habe ich nie bereut. Ganz klar, dass wir auch gewisse Anlaufschwierigkeiten hatten und mir das manchmal auch ein etwas Magenschmerzen beschert hat. Aber nur anfangs … Das ETHIANUM hat mir eine tolle Berufslaufbahn ermöglicht, die in einem ‚normalen‘ Krankenhaus so kaum denkbar gewesen wäre. Und die ersten zehn Jahre waren auch wirklich schön, das ETHIANUM hat sich super entwickelt und damit ist auch mein Aufgabenbereich spannend und abwechslungsreich geblieben.‘
Sehr schnell wurde Schobert zusätzlich zu seinen Aufgaben in der Anästhesie die Verantwortung als OP-Koordinator anvertraut, der wöchentlich den OP-Plan erstellt, also die so genannten OP-Slots an die Operateure bzw. Praxen verteilt, damit die Klienten zur richtigen Zeit einbestellt werden können und und ein reibungsloser OP-Ablauf gewährleistet ist. Hier heißt es Übersicht bewahren, denn es stehen bestimmte Einrichtungen oder Instrumentarien nur begrenzt zur Verfügung, die optimal eingesetzt werden müssen, um Leerläufe zu vermeiden.
‚Das war gerade im letzten Jahr und in der letzten Zeit vor Corona manchmal nicht ganz einfach, denn wir waren mitunter mehr als ausgebucht.’
Robert Schobert hat die Zeit genutzt und nebenher eine Weiterbildung zum Qualitätsmanager absolviert. Seitdem versieht er auch die Aufgabe des Beauftragten für Qualitätsmanagement bei der Stammzellenforschung des ETHIANUM.
Auch das soziale Miteinander im ETHIANUM ist Schobert besonders wichtig: ‚Toll ist, dass wir so eine geringe Personalfluktuation haben, zum Beispiel mit Michi Kißler oder Prof. Germann arbeite ich ja nun schon seit Jahrzehnten zusammen. Das Team ist zwar enorm gewachsen, aber nach wie vor kennt jeder jeden mit allen Familienangehörigen. Das schafft ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das gerade in schwierigeren Zeiten super wichtig ist.’
Die Jahresfeste nennt er als Highlights, und bedauert sehr, dass in diesem Jahr aufgrund der Corona Situation das Sommerfest genau wie das zeitgleiche Drachenbootrennen auf dem Neckar ausfallen müssen.
Besonders hebt Schobert auch die vorbildliche Informationspolitik der Leitung hervor, nach seiner Meinung ‚ein himmelweiter Unterschied’ zu anderen Krankenhäusern. ‚Auch schon vor Corona wurden wir alle regelmäßig über die Situation informiert und in die weitere Planung einbezogen. Auch daher bin ich sehr zuversichtlich, dass das ETHIANUM sich noch weiter entwickeln wird. Ich freu mich auf die nächsten zehn Jahre!
Außer der täglichen Radtour zum Arbeitsplatz, die für Fitness und Entspannung sorgt, beschäftigt sich Robert Schobert in seiner Freizeit mit Elektroniktüftelei, baut PC zusammen, lötet ‚mit ruhigem Händchen‘ Platinen z.B. für Digitaluhren. Der begeisterte Technikfreak, wie er sich selbst bezeichnet, findet hier tiefe Entspannung nach dem anstrengenden Klinikalltag.