Forschungsengagement
Stammzellenforschung – Hoffnungsträger der Medizin
Das erklärte Ziel der Stammzellenforschung ist, dem menschlichen Körper entscheidende Hilfe zur Heilung zu leisten. Denn die Körperzellen versprechen großes Potential in der Regenerativen Medizin und zahlreichen weiteren medizinischen Fachabteilungen.
Über 200 Arten von Zellen gestalten unseren Körper. Jede Zellart hat eine besondere Funktion. So können sich Muskelzellen zusammenziehen, Nervenzellen leiten Impulse, wieder andere Zellen unserer Organe erfüllen Aufgaben zum Stoffwechsel.
Stammzellen aber unterscheiden sich insofern, dass sie noch nicht spezialisiert sind in ihrer Funktion. Sie sind urtümliche, ursprüngliche Zellen, die in unterschiedlichste andere Zelltypen ausreifen können. Stammzellen verfügen zudem über eine hohe Kapazität zur Vermehrung. Sie können darüber hinaus Einfluss auf ihre Umgebung und benachbarte Zelltypen durch Abgabe von Signalstoffen nehmen. Stammzellen haben auch die Eigenschaft, sich in Gebieten mit Sauerstoffmangel anzureichern und dort die Bildung von neuen Blutgefäßen zu stimulieren.
Das Forschungsteam der ETHIANUM Klinik verwendet ausschließlich adulte, mesenchymale Stammzellen für die Forschungsarbeit. Diese Stammzellen werden aus dem körpereigenen Fettgewebe isoliert. Die hervorragenden Eigenschaften dieser Stammzellen machen sie zu dem neuen medizinischen Hoffnungsträger, auch und insbesondere in der Regenerativen Medizin. Weltweit laufen Studien zu Stammzellentherapien bei Herzkrankheiten, neurologischen Erkrankungen, Diabetes oder Multipler Sklerose. In der Plastischen Chirurgie spielt die Stammzellenforschung eine entscheidende Rolle bei neuen Behandlungsmethoden etwa von Wundheilungsstörungen, minderdurchblutetem Gewebe oder tiefen Falten.
Doch Stammzellenforschung braucht auch viel Transparenz in der Kommunikation. Zahlreiche Artikel und Berichte haben einen Mythos um die Forschungsarbeit erschaffen. Wir möchten Ihnen die wichtigsten Fragen rund um die Stammzellenforschung beantworten und haben kompakt einige Fakten zusammengetragen.
Stammzellenforschung
Was sind adulte Stammzellen und was embryonale Stammzellen?
Als „adult“ (lat. adultur = erwachsen) bezeichnet man Stammzellen ab dem Zeitpunkt der Geburt. Als adult, mesenchymal werden Stammzellen bezeichnet, die z.B. aus Fettgewebe, Knochenmark oder Nabelschnurblut gewonnen werden.
Embryonale Stammzellen werden auch pluripotente Zellen genannt. Das Teilungs- und Differenzierungsvermögen dieser Stammzellen ist noch größer als bei den adulten, multipotenten Zellen. In Deutschland ist das Herstellen, Klonen und Zerstören von menschlischen Embryos zum Zwecke der Forschung nach dem Embryonenschutzgesetz verboten. Zahlreiche Studien haben zudem gezeigt, dass embryonale Stammzellen unkontrolliert entarten und im Körper Krebs auslösen können.
An der ETHIANUM Klinik stehen wir für eine verantwortungsvolle Forschungsarbeit. Aus diesen Gründen verwenden wir keine embryonalen Stammzellen. Unsere Forschung beschränkt sich ausschließlich auf adulte, mesenchymale Stammzellen aus Fettgewebe. Hierbei stellen sich weder ethische noch medizinische Problemfragen.
Stammzellenforschung
Das patentierte Stammzellverfahren – Erfolg für unser Forschungsteam
Das Forschungsteam um Prof. Dr. Germann hat das Patent für ein Verfahren zur Anwendung von Stammzellen aus Fettgewebe erhalten. Mit dem von der Hopp Stiftung GmbH geförderten Projekt ist dem Forschungsteam der ETHIANUM Klinik somit ein Meilenstein in Richtung regenerativer Stammzellentherapie gelungen.
Dabei geht es um ein Stammzellverfahren zur Entnahme von Fettstammzellen. Das Verfahren unterscheidet sich maßgeblich von den Fett-Transplantationen, die z.B. bei Volumendefekten nach einem Unfall oder bei Brustvergrößerungen mit Eigenfett bisher eingesetzt werden.
Bei dem patentierten Stammzellverfahren kommen die körpereigenen Fettstammzellen nicht – wie sonst in der Forschung üblich – mit unterschiedlichen Fremdeiweißen in Berührung. Ohne diese Berührung aber reduziert sich die Gefahr von allergischen Reaktionen oder Krankheitsübertragungen auf ein absolutes Minimum.
Dank des patentierten Stammzellverfahrens ist eine Hautregeneration, etwa bei Wundheilungs- und Durchblutungsstörungen, zur Behandlung von Narben oder Bestrahlungsfolgen sowie bei der Knochenbruchheilung, mit körpereigenen Fettstammzellen greifbar nah.
Mit viel Engagement und wissenschaftlicher Expertise widmet sich das Forschungsteam weiterhin der Frage, wie eine Behandlung mit Fettstammzellen erfolgen kann. Dies wird allerdings noch Monate der Forschung und Entwicklung in Anspruch nehmen.
Lesen Sie detailliert, worum es bei unserem patentierten Stammzellverfahren geht.