Wenn die Verbindung abreisst
Bandruptur: Ein Bänderriss im Handgelenk, der behandelt werden sollte
»Ich bekomme das Marmeladenglas nicht auf, meine Hand tut immer noch zu weh.« Meshut K. schiebt das Glas frustriert zu seiner Frau hinüber, die es mit Leichtigkeit öffnet. Der Sturz vom Mountainbike ist zwar schon vier Wochen her, doch die Symptome sind typisch für eine Bandruptur: den Riss des skapholunären Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein.
Dieses Band ist bei Stürzen auf das Handgelenk am häufigsten betroffen. Symptome sind Schmerzen, Belastungsschwäche und Unbeweglichkeit. Eine Bandruptur wird oft als Verstauchung abgetan, deshalb ist eine sorgfältige Diagnose sehr wichtig, um Spätschäden durch Fehlbelastungen zu vermeiden.
Eine Bandruptur ist nicht zwangsläufig ein Fall für die Handgelenkchirurgie (siehe Schweregrade).
Das Handgelenk: Bänder verbinden
Das Handgelenk, wie wir es als Laie nennen, besteht tatsächlich aus acht kleinen Knochen, die durch ein kompliziertes System von Bändern in ihrer Position gehalten werden. Reißt ein Band, gerät diese fantastische Konstruktion in Unordnung.
Unbehandelt führt eine Bandruptur immer zu Fehlbelastungen, Verschleiß tritt ein und endet schließlich in der Arthrose.
Zur Diagnostik gehört eine Röntgenaufnahme. In schwereren Fällen erkennt man die Bandruptur hierbei durch den erweiterten Abstand zwischen Kahnbein und Mondbein. Zum Vergleich wird gelegentlich auch die Gegenseite geröntgt. Bandverletzungen können in der hochauflösenden Magnetresonanztomographie nachgewiesen werden.
Die Schweregrade einer Bandruptur:
Grad 1: Teilriss des Bandes ohne nachweisliche Instabilität
Hier genügt es meist, das Handgelenk über vier bis sechs Wochen ruhigzustellen, damit das Band ausheilen kann.
Grad 2: Teilriss des Bandes mit provozierbarer Instabilität
Jetzt ist es wichtig, die Handgelenksknochen operativ in die richtige Position zu bringen und sie mit einem Draht zu fixieren. Anschließend folgt eine Ruhigstellung für sechs bis acht Wochen im Gips.
Grad 3: Das Band ist komplett zerrissen
Über einen kleinen Handgelenksschnitt werden die Handgelenksknochen wieder eingerichtet und das Band genäht.
Eine neue Methode erleichtert dem Operateur die Arbeit und sorgt für stabile Ergebnisse. Mehr lesen Sie hier zu der Rekonstruktion des SL-Bandes im Handgelenk.
Die Operation kann in regionaler Anästhesie (Plexusanästhesie ) durchgeführt werden und erfordert einen zwei- bis viertägigen stationären Aufenthalt. Die Ruhigstellung im Gips für ca. acht Wochen ist leider notwendig. Die Drähte zur Gelenkstabilisierung werden in einer kleinen ambulanten Operation wieder entfernt.
Optimale Erfolge bei frischen Verletzungen
Frische Verletzungen haben die besten Chancen, erfolgreich korrigiert zu werden. Warten Sie nicht lange, wenn Ihr Handgelenk z. B. nach einem Sturz schmerzt. Auch wenn Sie bereits einen Arzt aufgesucht haben und nichts festgestellt wurde, sollten Sie sich bei anhaltenden Schmerzen unbedingt einem Facharzt für Plastisch-Rekonstruktive und Handchirurgie vorstellen.
Komplizierter wird es, wenn die Verletzung schon länger zurückliegt. Das Band ist dann vermutlich geschrumpft oder vernarbt und somit für die Rekonstruktion ungeeignet. Bei alten Verletzungen ohne höhergradige Arthrose kommen Bandplastiken aus Sehnen der Hand in Betracht.
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