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Alles zur Kniegelenk-Endoprothese

Wann ist die Zeit reif für ein künstliches Kniegelenk, eine Teilendoprothese oder eine Totalendoprothese?

Röntgenaufnahme einer Kniegelenk-Endoprothese Den richtigen Zeitpunkt für ein künstliches Kniegelenk, die Kniegelenk-Endoprothese, kann man nicht nur anhand eines Röntgen- oder MRT-Bildes festlegen – entscheidend sind vor allem die Einschränkungen, die ein Mensch im täglichen beruflichen und privaten Leben erfährt.

Schmerzen beim Treppensteigen und bei Kniebeugen in der tiefen Hocke sind deutliche Anzeichen. Sportliche Aktivitäten, vor allem bei ‘Stop-and-go’ Sportarten (Tennis, Squash, Volleyball, Basketball) werden zu den typischen Belastungsschmerzen führen. Auch lange Autofahrten in derselben Kniegelenk-Stellung werden Beschwerden verursachen. In fortgeschrittenen Stadien können Gelenkergüsse hinzukommen.

Bringen konservative Therapien (siehe Informationen unter Kniearthrose) keine Linderung mehr, sind der Leidensdruck und die Einschränkungen Ihrer Lebensqualität durch die Symptome der Arthrose so groß, dass der aktuelle Zustand für Sie so nicht mehr akzeptabel ist, dann machen Sie sich mit Ihren Möglichkeiten vertraut:


Osteotomie ist der Fachbegriff für Knochenschnitt. Das Prinzip dieses Verfahrens ist es, durch eine Korrektur der Oberschenkel- oder Unterschenkelachse das Bein zu begradigen, um eine ausgeglichenere Lastverteilung im Kniegelenk zu erzielen.

Der begradigte Oberschenkel- oder Schienbeinknochen wird während der Operation mit einer Titanplatte stabilisiert. Dadurch wird gewährleistet, dass der Knochen gut heilen kann. Vor der Operation wird die Achsenkorrektur auf speziellen Röntgenaufnahmen (Ganzbein-Standaufnahmen) genau geplant. 


/ Unikondyläre Kniegelenk-Endoprothese

Unikondylär bedeutet, dass lediglich eine Hälfte der Gelenkfläche ersetzt wird, also eine Teilendoprothese eingesetzt wird. Je nach Befund kann dies auf der Innen- oder der Aussenseite des Kniegelenks sein.

Beispiele hierfür sind der patellofemorale Gleitlagerersatz (PFJ) bei isolierter Retropatellergelenksarthrose sowie die mediale oder laterale unikondyläre Oberflächenersatzprothese (‘Schlittenprothese’) bei alleiniger medialer oder lateraler Gonarthrose. Ein Teilgelenksersatz ist sinnvoll, wenn die Bandstrukturen intakt sind und kein zu ausgeprägtes O- oder X-Bein vorliegt. Ein höheres Lebensalter spricht eher gegen einen Teilgelenkersatz. 


/ Bikondyläre Knie-Endoprothese

Komponenten der Knie-TotalendoprotheseIn den Fällen, in denen ein Teilgelenkersatz nicht sinnvoll ist, implantiert man eine Totalendoprothese (TEP), also eine bikondyläre Oberflächenersatzprothese. Etabliert haben sich Endoprothesen-Modelle mit zwei Metallkomponenten und einem Polyethylen-Inlay.

Die Metallkomponenten bestehen aus einer Speziallegierung und dienen als Oberflächenersatz des Oberschenkelknochens und des Schienbeinkopfs. Sie werden mit Hilfe von speziellem Knochenzement (Pallacos) stabil verankert, so dass Sie unmittelbar nach der Operation mit vollem Körpergewicht auftreten und laufen können.

Der Operateur fixiert das Inlay je nach Prothesenmodell fest oder drehbar auf den Schienbeinkopfersatz. Die Stabilität des künstlichen Kniegelenkes wird – unterstützt durch Muskulatur und Gelenkkapsel – vor allen durch die körpereigenen Seitenbänder und das hintere Kreuzband gewährleistet.

Sind die Bänder jedoch instabil oder es besteht eine starke O- bzw. insbesondere eine X-Beinstellung, wird die Stabilität des künstlichen Kniegelenkes durch eine teilweise oder komplette ‘Kopplung’ der Oberschenkel- und Schienbeinkopf-Prothesenkomponente erzielt. Gleichzeitig wird die O- und X-Beinstellung durch den operativen Eingriff korrigiert.

Sollte zusätzlich die Kniescheibenrückfläche von der Arthrose betroffen sein, wird sie durch eine weitere Polyethylenkomponente ersetzt. Alternativ wird die Kniescheiben-Rückfläche mit speziellen Instrumenten wieder in ‘die anatomisch korrekte Form’ gebracht, d. h. es werden knöcherne Anbauten, sogenannte Osteophyten, entfernt

In jedem Fall wird die genaue Positionierung und Größe der Prothesenkomponenten vor der Operation auf speziellen Röntgenaufnahmen exakt geplant.

Planung des künstlichen Kniegelenks und Zustand nach OP


 

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