die häufigsten Sportverletzungen beim Joggen - eine Übersicht

Orthopädie

DIE HÄUFIGSTEN SPORTVERLETZUNGEN BEIM JOGGEN – EINE ÜBERSICHT

Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland gehen regelmäßig Joggen oder Laufen. Denn Laufen hilft, Stress abzubauen und hat eine schützende Wirkung, insbesonders auf unser Herz-Kreislaufsystem. Doch das Laufen oder Joggen belastet den Körper auch. Hier sind zu 80 % die unteren Extremitäten betroffen. Die Belastung für Muskeln, Sehnen und Bänder während des Joggens ist groß. Überbelastung oder Fehlbelastung können unserem Bewegungsapparat zusätzlich schaden. Verursacht werden diese oft durch den Trainingsanspruch, der weder dem Alter noch dem Gewicht oder der Körperanatomie der Person entspricht. Auch die Lauftechnik oder die Ausrüstung sind wichtige Faktoren, die zu Verletzungen beim Joggen führen können. Gefahr droht auch durch den Laufuntergrund oder Joggen in der Dämmerung oder in Dunkelheit. Dies führt häufig zu Unfällen, die Bänderzerrungen oder Sehnenrisse mit sich ziehen. Informieren Sie sich kurz und kompakt über die häufigsten Sportverletzungen, die durch das Joggen oder Laufen verursacht werden und mit welchen konservativen oder operativen Methoden diese erfolgreich behandelt werden können.

Laufsport

Typische verletzungen beim LAufen

Lesen Sie hier, welche Verletzungen beim Laufen oder Joggen häufig auftreten und wie wir sie behandeln:

Läufer-Knie

Sie haben Schmerzen im Knie und können sehr genau mit dem Finger bestimmen, wo dieser Schmerz sitzt? Dann leiden Sie wahrscheinlich wie die meisten Läufer am sogenannten Läufer-Knie. Ursache für das Läufer-Knie ist eine Sehnenplatte, die von der Hüfte über die Außenseite des Oberschenkels und das Knie bis zur äußeren Spitze des Schienbeins verläuft. Dieses Sehnenplatte reibt über das Kniegelenk. Jogger sind dieser Fehlbelastung pro Laufrunde oft mehrere tausend Male ausgesetzt. Häufig ist die Ursache in der O-Bein-Stellung, Fußfehlformen oder muskulären Dysbalancen zu finden. Die Gefahr einer chronischen Über- oder Fehlbelastung ist beim Läufer-Knie besonders groß.

Deshalb: Wenn Sie Schmerzen im Knie haben, sollten Sie das Joggen sofort beenden. Sie können Sofortmaßnahmen einleiten, indem sie das Knie kühlen und die betroffene Stelle mit einer entzündungshemmenden Salbe einreiben. Treten Ihre Knieschmerzen beim Joggen allerdings chronisch auf, muss ein Orthopäde die Ursachen klären. Dies können Ermüdungsfakturen oder auch eine Schädigung des Knorpels sein. Manchmal sind die Muskeln im Hüftbereich auch zu kurz und erzeugen so einen zu großen Zug.
Eine genaue Diagnose kann nach einer Untersuchung und Auswertung von Röntgenaufnahmen,

Ultraschall oder MRT erfolgen. Die Therapie des Läufer-Knies konzentriert sich auf die Entlastung der betroffenen Stelle. Dehnübungen können dabei helfen, aber auch Faszien- und Muskelaufbautraining oder weitere physiotherapeutische Maßnahmen.

Kniescheibenschmerzen

Kniescheibenschmerzen treten oft nicht nur nach oder während des Joggens auf, sondern auch häufig beim Treppensteigen, Springen, Aufstehen oder auch nach längerem Sitzen in beengten Positionen wie etwa im Auto oder Flugzeug. Für viele Klienten fühlt sich der Kniescheibenschmerz an, als würde die Kniescheibe gegen den Knochen drücken. Eigentlich aber drückt die Kniescheibe gegen den Knorpel in der Kniescheibe. Oft liegt bei diesen Knieschmerzen ein Knorpelschaden vor, mitunter ist das Knie auch angeschwollen aufgrund der Belastung.

In der ETHIANUM Klinik diagnostizieren wir Ihre Kniescheibenschmerzen anhand einer spezifischen Untersuchung und eines MRT des Knies. In den meisten Fällen helfen bei Knieschmerzen konservative Behandlungsmethoden. So führt eine Kombination aus physiotherapeutischer Behandlung, einer Laufpause und mit einem optimierten Trainingsprogramm häufig schon zu guten Erfolgen. Eine Gelenkschiene, die mit angenehm tragbaren Bändern befestigt wird, die sog. Orthese, kann zudem das Knie bei Belastung deutlich entlasten.

Sollte die Anamnese einen Knorpelschaden vorweisen, sind gezielte physiotherapeutische Maßnahmen und Übungen oft der richtige Weg, um eine dauerhafte Überlastung der Kniescheibe zu vermeiden.

Meniskusriss

Ein Meniskusriss im Knie heilt nicht von selbst. Daher ist es dringend notwendig, einen Orthopäden und Knie-Experten zurate zu ziehen. Eine Kernspintomografie gibt einen guten Überblick über das Ausmaß der Meniskusverletzung. Dabei muss ein Meniskusriss häufig operativ behandelt werden. Detaillierte Informationen zu der Operation finden Sie hier.

Knie-Arthrose

In den meisten Fällen macht sich eine Kniearthrose erst bemerkbar, wenn es zu starken Schmerzen kommt. Erst wenn sich die Kniegelenke angeschwollen zeigen, bei jeder Bewegung schmerzen und die Gelenke wehtun, äußert sich die oft jahrelang unbemerkte Kniearthrose. Das Spektrum der Behandlung einer Kniearthrose, besonders für Läufer und Jogger, ist breit. Die Fachärzte für Orthopädie, Sportorthopädie und Sporttraumatologie beraten und behandeln Sie individuell. Für weitere Informationen lesen Sie hier mehr über die Knie-Arthrose.

Muskelzerrung, Muskelfaserriss und Muskelriss

Eine der häufigsten Verletzungen beim Laufen und Joggen sind Verletzungen der Muskulatur. Hierzu zählen Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse und der Muskelriss. Oftmals zeigen sich diese Sportverletzungen durch ein Anschwellen des Beines oder durch die Bildung von Blutergüssen. Frühzeitig erkannt, können diese Muskelverletzungen vom Joggen sehr gut und konservativ behandelt werden.

Verletzungen des Sprunggelenks

Eine Verletzung des Sprunggelenks passiert Joggern häufig, wenn sie beim Laufen umknicken. Dann kann sowohl eine Bänderzerrung, ein Bänderriss oder sogar ein Außenknöchelbruch vorliegen. Die gute Nachricht: Schwere Sprunggelenksbrüche sind sehr selten. Dennoch sollte ein Facharzt für Orthopädie die Verletzung am Sprunggelenk überprüfen. Denn die Schwellung am Knöchel gibt keine Auskunft über die Schwere der Verletzung. In jedem Fall braucht diese Verletzungsart beim Joggen eine Ruhepause, um abzuheilen. Ein Facharzt sollte klären, ob die Verletzung nicht auch durch eine Fehlstellung des Fußes oder ungeeignetem Schuhwerk passieren konnte. Um eine chronische Erkrankung auszuschließen, können die passende Schuheinlagen genutzt werden. Weiterhin muss ein Facharzt ausschließen, dass es sich um keine Fussfehlstellung handelt. Darüber hinaus helfen oftmals schon konservative Behandlungsmethoden, um nach einer Verletzung am Sprunggelenk schnell wieder fit zu sein.

Verletzungen der Achillessehne

Bei der Behandlung einer Verletzung der Achillessehne stellen sich sofort zwei Fragen: Handelt es sich um eine vorgeschädigte Achillessehne, die behandelt werden muss, oder kommen die Schmerzen des Patienten durch eine kontinuierliche Überbelastung der Achillessehne? Diese Optionen muss der Facharzt für Sportorthopädie klären, um den geeigneten Behandlungsansatz zu finden.

Bei einer vorgeschädigten Achillessehne sind Zerrungen oder chronische Reizzustände nicht selten. In den meisten Fällen können sich die Patienten z.B. nicht mehr auf die Zehenspitzen stellen. Eine Überbelastung wiederum führt zu häufigem Umknicken, zu einer Achsfehlstellung und bewirkt dauerhafte Schmerzen bei unebenem Untergrund, einer verkürzten Wadenmuskulatur oder falschem Schuhwerk. Sie erkennen: Ursache und Wirkung sind hier vielfältig. Nur ein Facharzt kann Ihnen hier Aufschluss über den Zustand der Achillessehne geben. Entsprechend kann er konservative Methoden zur Behandlung verordnen. Oftmals ist hierfür ein MRT und eine Bewegungsanalyse erforderlich.

Marschfrakturen

Marschfrakturen sind oft bei Langstreckenläufern zu beobachten. Die höhere Belastung kann zu Spontanfrakturen der Mittelfußknochen führen. Oft sind die Anzeichen nur mit einer Kernspintomographie erkennbar. Entsprechend der Diagnose reagiert der Facharzt für Sportorthopädie. Wenn eine Knochenstoffwechselstörung ausgeschlossen werden kann, sind konservative Maßnahmen meist sehr effektiv bei der Behandlung von Marschfrakturen.

Ermüdungsbrüche

Ein Missverhältnis zwischen einer Belastung durch Training und der Belastbarkeit des Knochens kann beim Joggen auch zu Ermüdungsbrüchen führen. In den meisten Fällen ist der Mittelfußknochen von dieser Verletzungsart beim Joggen betroffen. Doch es kann auch das Wadenbein, Schienbein oder Becken betreffen. Nach einer Diagnose mit bildgebenden Verfahren wie Röntgenbildern oder einer MRT-Untersuchung kann Ihr Facharzt die weitere Behandlung mit Ihnen planen und durchführen.

Hüftschmerzen

Schmerzen in der Hüfte sind nach dem Joggen gar nicht selten. Durch die Überbelastung der Sehnenansätze werden die Muskeln strapaziert. Das wieder führt zu Schmerzen im Abspreizen der Beine. Ihr Facharzt für Sportorthopädie muss diagnostizieren, ob es sich hier um einen belastungsabhängigen Schmerz handelt oder um einen Druckschmerz. Darüber hinaus ist es wichtig, eine Kniearthrose oder eine Hüftgelenkarthrose auszuschließen. Anschließend wird Ihr Facharzt Ihnen konservative Behandlungsmethoden zur Besserung Ihrer Hüftschmerzen empfehlen.

Rückenschmerzen

Wer nach dem Laufen unter Rückenschmerzen leidet, sollte in Erfahrung bringen, ob es sich um muskuläre Schwächen im Bereich der Rücken-, Hüft- und Bauchmuskulatur handelt oder ein Bandscheibenvorfall vorliegt. Je nach Diagnose kann es helfen, die jeweiligen Muskelgruppen durch gezieltes Training zu stärken. Bei einem Bandscheibenvorfall ist die medizinische Expertise eines Facharztes zur genauen Behandlung individuell gefragt.

Direktkontakt

Gerne beraten und behandeln Sie die Orthopädie-Experten der ETHIANUM Klinik umfassend zu Ihren Beschwerden und Verletzungen, die vom Joggen oder Laufen verursacht wurden. Wenden Sie sich für einen Termin bei Prof. Dr. Felix Zeifang, dem international renommierten Facharzt für Orthopädie, an uns. Ganz einfach per Direktformular mit nur wenigen Klicks oder auch telefonisch.

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