Schweißdrüsenbehandlung - Übermäßige Schweißbildung therapieren

Dermatologie

Schweißrüsenbehandlung – Übermäßige Schweißbildung therapieren

Der Fachbegriff für eine übermäßige Schweißbildung ist Hyperhidrose. Die primäre Hyperhidrose erkennen Betroffene durch unkontrollierbares, übermäßiges Schwitzen. Meist ist die Schweißbildung lokal begrenzt auf Hände, Füße, Achselhöhlen, Gesicht oder Nacken. Denn an diesen Körperstellen befinden sich besonders viele ekkrine Schweißdrüsen. Diese produzieren die wässrige, weitgehend duftneutrale Art von Schweiß.

Die Schweißbildung ist eine lebensnotwendige Reaktion des Körpers, um Temperaturunterschiede auszugleichen und den Körper vor Überhitzung zu schützen. Ist die normale Körpertemperatur erreicht, stoppen die Schweißdrüsen die Produktion. Menschen mit Hyperhidrose schwitzen jedoch vollkommen unkontrolliert, auch ohne sportliche Aktivitäten oder groß Hitze. Dabei sind die Schweißdrüsen der Betroffenen weder vermehrt oder vergrößert, sie werden lediglich überstimuliert. Die Ursache der übermäßigen Schweißbildung wird im vegetativen Nervensystem vermutet. Doch ist das ständige Schwitzen nicht nur unangenehm und lästig. Die ständig feuchte Haut ist auch idealer Nährboden für Ekzeme, Warzen oder Pilzinfektionen.

Mediziner unterscheiden dabei die primäre Hyperhidrose von der sekundären Hyperhidrose, die als Folge einer Krankheit entsteht. Neben einer ausführlichen Anamnese kann es für die Dermatologen und Ihren Behandlungsplan wichtig sein, genau zu definieren, wo die Schwitzareale liegen. Hierzu wird von den Fachärzten der Minor´sche Schweißtest durchgeführt. Dieser Test basiert auf einer Jod-Stärke-Reaktion. Auf den betroffenen, gut getrockneten Bereichen wird eine Jod-Kaliumjodid-Lösung aufgetragen. Dann wird das Areal mit Speisestärke bepudert. Durch die Hyperhidrose werden die betroffenen Körperregionen durch Verfärbungen sichtbar. So lässt sich das zu behandelnde Areal genau eingrenzen. Die Fachärztin kann durch diesen Schweißtest auch die Menge des produzierten Schweißes bestimmen. Dies hilft, den Erfolg der Therapie dauerhaft zu messen und nachzuvollziehen.

Kompakt erfahren Sie weiterführend, welche unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten es bei der Behandlung einer Schweißdrüsenüberproduktion geben kann.

Schweißrüsenbehandlungen – Unterschiedliche Therapiemöglichkeiten

Die Wahl der Therapie gegen übermäßige Schweißbildung bespricht Ihr Facharzt mit Ihnen nach einer ausführlichen Untersuchung und Beratung. Denn es gibt unterschiedliche Therapiemöglichkeiten gegen die primäre Hyperhidrose. So können lokale oder innere Anwendungen in Frage kommen. Aber auch operative Eingriffe sind möglich.

Lokale Anwendungen:

  • Aluminiumchlorid-Hexahydrat: Die Substanz unterdrückt durch das Verschließen der Drüsenausführungsgänge die Schweißbildung. Sie wird in Konzentrationen zwischen zehn und 30 Prozent auf die betroffenen Areale aufgetragen. Sollte es zu Hautreizungen kommen, sollte die Substanz höher verdünnt aufgetragen werden.
  • Gerbsäurehaltige Cremes, Pulver oder Lotionen: Gerbstoffe denaturieren die Proteine im Schweiß und blockieren dadurch die Schweißbildung. Die Wirkung der Gerbstoffe ist geringer als die des Aluminium-Hexahydrats. Dafür ist die Substanz aber auch bei entzündeter Haut oder Ekzemen anwendbar.
  • Leitungswasser-Iontophorese: Bei dieser Anwendung wird ein schwacher Gleich- oder Pulsstrom durch die betroffenen Areale geleitet. Dies normalisiert die Schweißdrüsenaktivität. Bei Händen und Füßen kann diese Anwendung in Form von Bädern durchgeführt werden. Für eine Anwendung im Gesicht, den Achseln oder dem Rücken wird der Strom mit der Hilfe spezieller Schwämme auf die Haut appliziert. Die Behandlung ist schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen. Es braucht etwa 20 Behandlungen. Diese dauern je 15 Minuten und müssen zwei- bis dreimal die Woche durchgeführt werden. Nach dem Behandlungszeitraum setzt eine Normalisierung der Schweißproduktion ein. Leider ist diese Methode für Menschen mit Metallimplantaten sowie für Schwangere nicht geeignet.
  • Nervengift B, Typ A: Das Einspritzen des bekannten Nervengiftes unter die Haut lähmt die Nerven im definierten Hautareal. Die Methode reduziert die Schweißproduktion sehr effektiv. Die Wirkung der Behandlung kann bis zu 18 Monate andauern und eignet sich für die Behandlung der Hyperhidrose 6 bis 12.

Innerliche Anwendung (Systematische Therapie):

  • Salbeiextrakte: Salbei kann als Tee eingenommen werden. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt.
  • Antihidrotika: Substanzen wie Methantheliniumbromid sind dem körpereigenen Botenträgerstoff Acetylcholin unseres Nervensystems ähnlich. Sie unterbinden den Impuls, den der Nerv an die Schweißdrüsen sendet und der diese übermäßig erregt. Unangenehme Nebenwirkungen können Trockenheit im Mund und anderen Schleimhäuten sein.

Operative Verfahren:

  • Subkutane Saugkürettage: In das zuvor definierte Areal wird eine dünne Kanüle durch kleinste Inzisionen unter die Haut geführt. Das Unterhautfettgewebe wird abgesaugt. Hierbei werden zusätzlich die Schweißdrüsen abgeschabt.
  • Laserlipolyse: Die millimeterdünne Laserfaser wird unter die Haut in direkten Kontakt zu den Fettzellen in der Achselhöhle geführt. Der Laserstrahl löst die Fettzellen auf. Danach können sie sanft abgesaugt werden. Durch die Laserenergie werden die Schweißdrüsen aufgebrochen und degeneriert. Laserlipolyse und subkutane Saugkürettage werden auch kombiniert eingesetzt. Beide Verfahren können unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

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