Sportunfall, Verkehrsunfall, Sturz
Traumatische Verletzungen der Wirbelsäule und ihre Behandlung
Ein Sturz aus großer Höhe, ein Kopfsprung in zu niedriges Wasser, ein Verkehrsunfall: Wenn die Wirbelsäule stark gestaucht, verdreht, gebeugt oder überstreckt wird, tritt schnell eine lebensgefährliche Situation ein. Professionelle Lagerung, Transport, Stabilisierung und Operation können für den Schwerverletzten lebensrettend sein. In jedem Fall sollten Verletzungen an der Wirbelsäule nur von erfahrenen Spezialisten für Wirbelsäulenchirurgie versorgt werden.
Verletzungen der Wirbelsäule: Vorsicht bei der Diagnose
Besteht nach einem Unfall der Verdacht auf eine Verletzung der Wirbelsäule, können schon unvorsichtige Manipulationen, falsche Lagerung oder der Transport verheerende und irreversible Schäden, zum Beispiel Lähmungen, verursachen.
Besonders bei Verletzungen der Halswirbelsäule ist es wichtig, das Unfallopfer möglichst wenig zu bewegen und schon vor dem Transport professionell zu stabilisieren.
Neben der klinischen und neurologischen Untersuchung bieten Computertomographie und Magnetresonanztomographie die diagnostische Grundlage für die optimale Behandlungsstrategie bei Verletzungen der Wirbelsäule.
Eine wichtige Aussage der Untersuchungen ist, ob und wie weit Spinalnerven oder Rückenmark durch die Wirbelsäulenverletzung betroffen und akut gefährdet sind.
Operationsverfahren bei traumatischen Verletzungen der Wirbelsäule
Jede Wirbelsäulenverletzung erfordert ein individuelles Vorgehen. Durch das dynamische oder statische Verbinden zweier oder mehrerer Wirbel werden betroffene Segmente der Wirbelsäule stabilisiert und verhindert, dass Nerven oder Rückenmark weiteren Schaden nehmen.
Bereits geschädigte oder eingeengte Strukturen werden durch die Stabilisierungsoperationen entlastet.
Folgende operative Eingriffe werden bei Verletzungen der Wirbelsäule häufig durchgeführt:
Spondylodese
Ein oder mehrere Wirbel werden mittels Pedikelschrauben und Stangen verblockt. Die Bandscheibe wird entfernt und durch Knochenspäne ersetzt, die eine Verknöcherung der fusionierten Wirbel herbeiführen soll. Die Spondylodese ist ein operatives Verfahren, das unter anderem auch bei starkem Wirbelgleiten zur Anwendung kommt.
Rekonstruktion
Zerstörte Wirbelteile werden aus geeigneten Materialen rekonstruiert oder mit Hilfe von Schrauben oder Platten verbunden (Osteosynthese), der defekte Bandapparat wird wiederhergestellt.
Reposition
Die zerstörte Statik der Wirbelsäule wird durch Instrumentierung einzelner oder mehrerer Wirbel wiederhergestellt. Pedikelschrauben helfen dabei, den Wirbel wieder korrekt zu positionieren. Die Pedikelschrauben werden mit Stäben verbunden und stabilisieren so die Wirbelsäule (siehe Spondylodese).
Korporektomie
Irreversible Schäden am Wirbelkörper oder der Druck eines Wirbels auf Spinalkanal oder Rückenmark erfordern manchmal das Entfernen eines Wirbelkörpers. Eine Spondylodese (s.o.) mit Titankorb-Implantat und Platte überbrückt die entstehende Lücke.
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