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Verletzungen durch das Golfen

Mit Schwung zu Golfarm, Schmerzen im Rücken und Entzündung im Handgelenk

Sportorthopädie Zuviel geübt, falsche Haltung, Schwungtechnik suboptimal, Schlägermaterial ungeeignet, Rücken nicht fit: Das sind auf die Schnelle die häufigsten Ursachen für Verletzungen durch den Golfsport. Gemeinsamer Nenner: Überlastung des Stütz- und Bewegungssystems. Schade, denn Golfen ist eigentlich eine der schönsten Sportarten überhaupt.

Die Statistiken zeigen: Mit wachsender Beliebtheit steigt auch die Zahl der Verletzungen, die durch den Golfsport entstehen. Betroffen sind Amateurgolfer wie Professionals, mit unterschiedlichen Auswirkungen. Zu rd. 40 % sind bei Freizeitgolfern Probleme mit Schulter, Ellenbogen und Wirbelsäule zu verzeichnen, die Profispieler kämpfen mit Rückenproblemen oder Überlastungssyndromen der Hand bzw. Golferfraktur. Aber auch Knie- und Sprunggelenke können in Mitleidenschaft gezogen werden. Glücklicherweise können die meisten Verletzungen ohne operativen Eingriff behandelt werden.


Die Golfer-Schulter

Dieses Überlastungssyndrom entsteht durch die wiederkehrenden, gleichförmigen Bewegungen beim Ausholen. Wer viel übt bzw. häufig Golf spielt, reizt unter Umständen die Sehnenplatte, überlastet die Schultereckgelenke und die Schultermuskulatur.

Eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung unter dem Schulterdach und der Bizeps-Sehne kann die Folge sein. Nach ausführlicher Anamnese und Untersuchung wird möglicherweise zusätzlich die bildgebende Diagnostik (Ultraschall, Röntgen, MRT) bemüht, um das Problem exakt zu identifizieren.

Therapeutische Maßnahmen: orale medikamentöse Therapie, lokale Infiltration, Akupunktur, extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT), manuelle Therapie und physiotherapeutische Übungsbehandlungen. Bei weitergehenden Beschwerden, die mit konservativen Therapien nicht erfolgreich behandeln werden konnten (z. B. Schulter-Impingement, Arthrose im Schultergelenk), ist die Arthroskopie der Schulter eine denkbare Alternative. 


Der Golfer-Ellenbogen, Golfarm

Diese Verletzungen sind in Wirklichkeit ebenfalls Entzündungen an den Sehnenansätzen (Golfer-Tendinitis) bzw. Tendopathien, also entzündungsähnliche Reaktionen der Sehnen oder Sehnenhaut durch Überlastung. Der Orthopäde unterscheidet hier zwischen dem klassischen Golfer-Ellenbogen (Epicondylitis humeri ulnaris) und dem Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis). Beide Erkrankungen können durch das Golfen ausgelöst werden.

In erster Instanz stehen die orale medikamentöse Therapie und lokale Infiltration (neben klassischen entzündungshemmenden Medikamenten auch homöopathische Mittel sowie Hyaluronsäure) zur Verfügung. Aussichtsreiche Behandlungen stellen die extrakorporale Stoßwellentherapie, Akupunktur sowie physikalische Maßnahmen und spezielle (Golf-)Physiotherapie dar. 


Das Golfer-Handgelenk

Häufiger als Amateure verletzen sich Professionals beim Golfen die Hand bzw. das Handgelenk. Bei der Golferfraktur reißt die ellenseitige Beugesehne an einem Knochenvorsprung (Hamulus ossis hamati), z. B. wenn die Kraft eines Schlages durch ein hartes Hindernis unmittelbar im Handgelenk aufgefangen wird.

Allzu leidenschaftliches Training führt jedoch auch bei Hobbygolfern zu einer überlastungsbedingten, schmerzhaften Sehnenscheidenentzündung (ähnlich siehe Golfer-Ellenbogen) am Handgelenk. Hier werden ebenso frühzeitig angewandte, individuell abgestimmte Therapien helfen. Bilden sich jedoch chronische Erkrankungen aus, wovon Frauen deutlich häufiger betroffen sind, kann eine OP angezeigt sein, z. B. bei der Tendinitis de Quervain, einem Sehnen-Engpass-Syndrom, dem Karpaltunnelsyndrom oder der Arthrose im Handgelenk


Beschwerden an der Wirbelsäule oder: Tiger Woods hat Rücken

Das passiert den Besten in diesem Sport: Trotz gewissenhafter Aufwärmübungen nimmt der Rücken das Golfen übel – die Lendenwirbelsäule (LWS) ist nun mal nicht für Rotation bzw. Torsion (rd. 45° beim Abschlag) gemacht.

Wer dann noch den Alltag eher am Schreibtisch oder im Auto verbringt, hat altersbedingt häufig bereits Flüssigkeitsverlust in den Bandscheiben und degenerative Veränderungen in den kleinen Wirbelgelenken. Abgesehen davon, dass ein gezieltes Bauch- und Rückentraining, besser noch: Parallelsport wie Schwimmen, Verletzungen durch Golfen vermeiden hilft, muss bei Schmerzen im Rücken diagnostisch abgegrenzt werden: Handelt es sich um strukturelle Veränderungen oder sind die Probleme auf ein muskuläres Defizit zurückzuführen?

Der Orthopäde wird dann eine systematische Kombination aus medizinischer Trainingstherapie (MTT) und technikvariierenden Maßnahmen empfehlen. Als nicht-operative Behandlungsoptionen werden lokale Infiltrationen, Akupunktur, physikalische und physiotherapeutische Maßnahmen greifen.

Eine intensive medizinische Trainingstherapie, individuell auf Sie angestimmt, ist auch bei unserem Kooperationspartner, dem achtzehn99 Reha Zentrum möglich – sprechen Sie uns bei Interesse bitte darauf an.


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Zentrale Anlaufstelle für Sportverletzungen: Die Abteilung für Sportorthopädie und Sporttraumatologie im ETHIANUM Heidelberg. Vereinbaren Sie einen Termin unter 06221 8723-339 oder nutzen Sie das Kontaktformular:

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