Wenn Sport den Fuß krank macht
Sprunggelenksarthrose und die Behandlung im ETHIANUM Heidelberg
Basketball spielen kann Marcel schon lange nicht mehr. Er begann mit 14 im Verein und war mit Leidenschaft dabei. Doch seit zwei Jahren macht es dem heute 35-Jährigen gar keinen Spaß mehr, Körbe zu werfen: Er hat nach jedem Match tagelang Schmerzen im Fuß und der Knöchel ist geschwollen. Die überraschende Diagnose: Marcel leidet unter einer Sprunggelenksarthrose.
Der junge Mann mag es kaum glauben: Ist Arthrose nicht etwas für Senioren? Prof. Dr. med. Felix Zeifang, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im ETHIANUM Heidelberg, klärt auf: »Insbesondere die Arthrose im oberen Sprunggelenk ist meist Folge einer chronischen post-traumatischen Instabilität oder einer in Fehlstellung verheilten Sprunggelenksfraktur.«
Nach einer ausführlichen Anamnese und der klinischen Untersuchung ergänzt durch bildgebende Verfahren lässt sich der wahrscheinlichste Auslöser identifizieren: In seiner Jugend hatte Marcel einen Umknick-Unfall. Dabei riss eines der drei Außenbänder, was zu einer Instabilität im Sprunggelenk führte. Solche Verletzungen können eine ungleichmäßige Belastung, wiederkehrende Umknicktraumata und damit eine einseitige Abnutzung des Knorpels im Sprunggelenk begünstigen. Über Jahre verringert sich der Knorpelanteil und die Arthrose nimmt ihren Lauf.
Behandlung der Sprunggelenksarthrose durch den Facharzt
In den Anfängen einer Arthrose können konservative Maßnahmen mit speziellen Schuhzurichtungen, physiotherapeutische Behandlung zur Stabilisierung und Injektionen erfolgreich sein, um den Knorpel zu regenerieren und den Verlauf einer Sprunggelenksarthrose zu verzögern.
Im Fall von Marcel hat sich die Arthrose bereits manifestiert und der Gelenkspalt zeigt sich verschmälert. Prof. Dr. med. Felix Zeifang, der seit vielen Jahren Arthrosen auch in Schulter- und Ellenbogengelenken u. a. mit Schlüssellochtechnik behandelt und lange Leiter der Fußchirurgie in der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg war, empfahl dem 35-Jährigen, bei einem arthroskopischen Eingriff die verdickte, entzündete Gelenkschleimhaut entfernen (med.: Synovialektomie) und die entstandenen Knochensporne (Osteophyten) durch eine sogenannte Gelenktoilette glätten zu lassen.
»Unter der Arthroskopie können auch freie Gelenkkörper refixiert oder entfernt werden, das war hier jedoch nicht notwendig,« erläutert der Fußchirurg.
Optionen bei weit fortgeschrittener Arthrose im Sprunggelenk
Um den Betroffenen so gut wie möglich Schmerzen zu nehmen und die Lebensqualität zu erhöhen, kann bei weit fortgeschrittener Arthrose eine Sprunggelenksversteifung oder die Implantation eines Kunstgelenkes diskutiert werden.
Die Endoprothetik des Sprunggelenks hat sich jedoch nicht so durchsetzen können wie der Gelenkersatz in Schulter, Hüfte oder Knie. Das liegt daran, dass Endoprothesen im Bereich des Sprunggelenks häufiger nicht den gewünschten Effekt haben: Die Schmerzen bleiben, die Funktion des Sprunggelenks ist eingeschränkt und früh bis mittelfristig lockern sich die Prothesen.
Im Vergleich zeigt die Versteifung des oberen Sprunggelenks (Arthrodese) sehr gute klinische Ergebnisse:
Während bei großen Gelenken die Versteifung mit deutlicher Funktionseinschränkung einhergeht, kann ein Patient mit versteiftem oberen Sprunggelenk weiterhin alle Alltagsaktivitäten ohne große Einschränkungen durchführen. Entscheidend ist bei der Operation, die optimale Gelenkstellung ohne Achsabweichungen wieder herbeizuführen.
Die Fixierung erfolgt in der Regel mit Schrauben, die üblicherweise nicht entfernt werden müssen. Wenn eine Versteifung des oberen und unteren Sprunggelenks indiziert ist, erfolgt dies meist mit einem Nagel. Die arthroskopisch gestützte Arthrodese ist eine weitere Therapieoption, die jedoch gegenüber der offenen Arthrodese keine eindeutigen Vorteile bietet.
Nach einer Versteifung des oberen Sprunggelenks darf dieses für sechs Wochen nicht bewegt werden. Nach Röntgenkontrolle und Nachweis einer allmählichen knöchernen Konsolidierung kann mit dem Belastungsaufbau begonnen werden. Sportliche Aktivitäten sind nach ca. zwölf Wochen wieder möglich.

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