Orthopädie
Schmerzende Füße – orthopädische Ursachen und behandlungsmethoden
Unsere Füße vereinen rund einen Viertel aller Knochen unseres Körpers. Mit 14 Vorfuß-, fünf Mittel- und sieben Rückfußknochen ist jeder Fuß des Menschen ein anatomisches Meisterwerk. Damit wir das Gleichgewicht auch halten können, haben unsere Füße zudem eine gewölbeförmige Stellung. Wäre diese nicht gegeben, würde der Mensch bei der kleinsten Bodenunregelmäßigkeit einfach umfallen. Diese Gewölbeform wird durch eine Band- und Sehnenstruktur unterstützt. Zudem hilft das Fußgewölbe unseren Schritt zu dämpfen und das Körpergewicht über das Sprungbein auf das Fersenbein und den Mittelfuß zu verteilen. Doch so notwendig unsere Füße sind, so fragil sind sie in ihrer Struktur. Ein falscher Schritt, eine kleine Fehlstellung oder Mikrotraumata können die Balance schnell aus dem Gleichgewicht bringen.
Am ETHIANUM steht Ihnen Prof. Dr. Zeifang als Ansprechpartner zur Behandlung von Fußschmerzen und Fußchirurgie zur Verfügung. Als Spezialist und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist Prof. Dr. Zeifang besonders erfolgreich und bekannt für seine individuellen Behandlungskonzepte. Dank seiner jahrelangen Erfahrung und mit der besten medizinischen Ausstattung der ETHIANUM Klinik können selbst komplizierte Fußverletzungen oder Verformungen Ihrer Füße bestens behandelt werden.
Welche Erkrankungen und Ursachen am häufigsten Fußschmerzen verursachen, haben wir Ihnen zusammengefasst. Auch finden Sie Behandlungsmethoden, die unsere Fachärzte anwenden und empfehlen.
Unser Spezialist
Als Spezialist und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist Prof. Dr. Zeifang besonders erfolgreich und bekannt für seine individuellen Behandlungskonzepte. Erfahren Sie mehr über den Orthopädie-Experten.
Prof. Dr. Felix Zeifang ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er gilt als Spezialist für Schulter-, Fuss- und Ellenbogenchirurgie und in der Sportmedizin. Seine individuellen Behandlungskonzepte führen zu einer sehr hohen Erfolgsquote.
FUSS-Orthopädie
DIE HÄUFIGSTEN ERKRANKUNGEN DES FUSSES
Hallux valgus
Der Hallux valgus, auch Ballenzeh oder Großballenzeh genannt, bezeichnet eine Deformation der großen Fußzehe. Unabhängig von der Ästhetik sorgt der Hallux valgus häufig für Schmerzen. Ist die Deformation am großen Zeh aber erst einmal entstanden, kann sich ihre weitere Entwicklung nur verzögern, aber ohne eine Operation kaum wieder korrigieren lassen. Die Entstehung ist oft erblich bedingt, zudem haben die meisten Betroffenen bereits einen Spreizfuß. Auffällig ist, dass besonders Frauen unter der Fehlstellung leiden. Dies ist nicht nur auf falsches Schuhwerk zurückzuführen. Das besonders weiche Bindegewebe des weiblichen Geschlechts begünstigt die Deformation. Auch nach einer Schwangerschaft oder Rheuma-Erkrankungen steigt die Wahrscheinlichkeit.
Die Fehlstellung der Zehen bei Hallux valgus entsteht durch das Verschieben der ersten Mittelfußknochen mit Köpfchen zur Fuß-Innenseite. Dabei knickt der eigentlich gerade ausgerichtete Großzeh ab und verschiebt sich in Richtung der zweiten und dritten Zehen. Daraufhin können sich der zweite und dritte Zeh dem Druck beugen und es entsteht eine Krallenzehenstellung bzw. ein Hammerzeh. Es gibt fünf verschiedene Schweregrade, die eine Normalstellung über eine milde, mittlere, leichte bis mittelschwere oder schwere Fehlstellung unterscheiden.
Um dem Hallux valgus vorzubeugen, empfiehlt sich die Stärkung der Fuß-Binnenmuskulatur. Auch Pelotten oder Einlagen können einer Verbreiterung des Vorfußes entgegenwirken. So kann mithilfe von Nachtschienen und Bandagen der große Zeh in normaler Stellung gehalten werden. Dies verzögert die Weiterbildung des Hallux valgus. Weichteilpolster und spezielle Schuhe können die Entwicklung schmerzhafter Schwielen vermeiden. Leider aber lässt sich die Fortentwicklung des Hallux valgus mit konservativen Methoden nur verzögern, aber nicht beheben.
Hier helfen nur chirurgische Eingriffe. Um herauszufinden, welche operative Maßnahme in Betracht gezogen werden kann, wird der Fuß unter Belastung geröntgt.
Die operativen Möglichkeiten
Bei leichtem bis mittelschwerem Hallux valgus sind die Chevron-Osteotomie oder die Scarf-Osteotomie etablierte Verfahren, um die Zehenfehlstellung durch eine knöcherne Korrektur am körperfernen ersten Mittelfußknochen zu behandeln. Während die Chevron-Osteotomie für leichtere Fehlstellungen geeignet ist, wird die Scarf-Osteotomie bei leichter bis mittelschwerer Deformität angewandt. Bei schwerem Hallux-valgus erfolgt die knöcherne Korrektur am körpernahen ersten Mittelfußknochen durch eine aufklappende Osteotomie oder durch eine Fußwurzelkorrektur bzw. Versteifung des ersten Tarsometatarsalgelenks (Lapidus Arthrodese).
Ist die Großzehe knöchern ebenfalls verformt, kann eine Akin-Osteotomie durchgeführt werden. Eine Rekonstruktion der Gelenkkapsel und der gelenknahen Sehne sind obligatorisch.
Besteht gleichzeitig eine korrekturbedürftige Krallenzehenstellung, sind eine Resektion- oder auch Versteifungsoperation des körpernahen Zehenmittelgelenk zu diskutieren. Teilweise kann die Korrektur auch durch eine Verkürzungs-Osteotomie am Grundgelenk erfolgen. Die Fixation erfolgt mit Drähten, die nach ca. vier Wochen wieder entfernt werden, oder durch Titan-Schrauben.
Im Anschluss nach der OP heißt es: Ruhe bewahren. Ein Vorfuß-Entlastungsschuh ist zu tragen. Mithilfe von Physiotherapie wird direkt im Anschluss die Großzehe mobilisiert. Nach ca. sechs Wochen ist der Übergang zur normalen Belastung wieder möglich. Üblicherweise müssen die einliegenden Schrauben und Platten nicht entfernt werden.
Hallux rigidus
Der Hallux rigidus bezeichnet eine Großzehengrundgelenkarthrose. Bemerkbar macht sich die Erkrankung besonders durch Schmerzen beim Abrollen des großen Zehs oder durch stechende Schmerzen beim Gehen. Die degenerative Erkrankung ist selten, hat aber mehrere Faktoren, die sie auslösen können. Hierzu zählen die Fehlstellung Hallux valgus, Veranlagung, Fehlbelastungen, Verletzungen, aber auch Erkrankungen wie Gicht, Rheuma oder Diabetes. Die Behandlung der Arthrose im Großzehengrundgelenk erfolgt je nach Stadium der Entwicklung des Hallux rigidus.
Stadium I: Der Zeh schmerzt unter Belastung, die Beweglichkeit ist um 20 bis 50 % reduziert. Der Gelenkspalt ist nicht auffällig, es können sich aber bereits kleinere knöcherne Ausziehungen gebildet haben.
Behandlung: Teilweise kann jetzt noch durch eine spezielle Einlagenversorgung mit Rigidusfeder oder Abrollhilfe eine Schmerzlinderung herbeigeführt werden. Injektionen, z. B. mit Hyaluronsäure, können zum Schutz des noch vorhandenen Knorpels die Fortentwicklung der Arthrose verzögern. Bei Entzündungen sind Injektionen oder die Medikamentierung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen zu empfehlen. Mithilfe von Physiotherapie kann die Beweglichkeit verbessert werden.
Stadium II: Der Bewegungsradius ist sowohl passiv als auch aktiv begrenzt, der Zeh schmerzt mitunter stark. Röntgenaufnahmen zeigen eine Verengung des Gelenkspalts und die Ausbildung von Knochenspornen. Der Metatarsalkopf des Großzehengrundgelenks kann abgeflacht sein.
Stadium III: Insbesondere Bewegungen des Zehs nach oben sind kaum noch möglich. Schmerzen sind nahezu permanent vorhanden. Der Gelenkspalt ist stark verengt, lässt teilweise Knochenzysten erkennen. Knochensporne treten deutlich hervor. Mitunter verursacht das Großzehengrundgelenk ein unangenehm knirschendes Geräusch.
Behandlung in Stadium II und III: Eine operative Gelenkglättung kann Schmerzen lindern. Der Fußchirurg wird die nach oben gerichteten, knöchernen Ausziehungen abtragen.
Stadium IV: Die Großzehe ist versteift und nahezu unbeweglich. Die Betroffenen leiden auch im Ruhezustand konstant unter Schmerzen. Denn nun reibt wirklich Knochen auf Knochen. Der Hallux rigidus zeigt in diesem fortgeschrittenen Grad einen fast nicht mehr vorhandenen Gelenkspalt, in dem sich außerdem freie Gelenkkörper befinden können. Das Gelenk ist deutlich verformt.
Behandlung: Wenn die Arthrose bereits das gesamte Gelenk zerstört hat, ist eine OP zur Versteifung des Gelenks zu diskutieren. Bei dieser sogenannten Arthrodese wird der Großzeh in leicht überstreckter Stellung positioniert, um das postoperative Abrollen zu ermöglichen. Die Fixation erfolgt mit Schrauben oder Spezialplatten. Das erscheint vielleicht als rigoroser Schritt, aber die Fallzahlen zeigen, dass eine Versteifung des Großzehengrundgelenks bei massiver Arthrose zu den erfolgreichsten Operationen am Fuß gehört – mit hoher Patientenzufriedenheit. Nach einer OP mit Versteifung des Großzehengrundgelenks muss eine sechswöchige Ruhigstellung erfolgen, damit sich die Knochen festigen können. Nach der erfolgreichen Röntgenkontrolle kann dann mit dem Belastungsaufbau begonnen werden, wobei hier teilweise noch eine Abrollhilfe am Schuh eingesetzt wird. Sportliche Aktivitäten einschließlich Joggen und Ballsport sind in der Regel nach acht bis zwölf Wochen wieder möglich.
Die Versorgung mit Gelenkprothesen im Stadium IV hat sich bei der Behandlung des Hallux rigidus dagegen nicht durchsetzen können. Es kommt dabei häufig erneut zu einer Einsteifung des Gelenks mit andauernden Schmerzen.
Verletzungen und Erkrankungen des Sprunggelenks
Unser Sprunggelenk ist ein perfekt ausgeklügeltes System. Anatomisch ist das obere Sprunggelenk ein Scharniergelenk, das uns ermöglicht, unseren Fuß zu heben und zu senken. Es wird vom Schienbeinknöchel und dem Wadenbeinknöchel, dem Schienbein und dem Sprungbein gebildet. Ein starker Innen- und Außenbandapparat sichert die Stabilität. Das untere Sprunggelenk befindet sich im Rückfuß zwischen Sprung- und Fersenbein sowie Sprung- und Kahnbein. Es ermöglicht die Ein- und Auswärtskantung. Durch die immensen Belastungen, denen unser Sprunggelenk täglich ausgesetzt ist, machen sich Verletzungen oder Erkrankungen am Sprunggelenk besonders schmerzhaft bemerkbar. Zu den häufigsten gehören Bänderrisse am Sprunggelenk sowie Knochennekrosen.
Behandlung von Bänderrissen: Ein Bänderriss im Sprunggelenk ist durch ein Umknicken, Sturz oder Unfall schnell geschehen. Oft hilft hier nur: Füße hochlegen und kühlen. Unterstützend können Stützbandagen entlasten. Früher haben Mediziner einen Bänderriss im Sprunggelenk operiert. Dies erfolgt heute aber nur noch, wenn eine chronische Instabilität vorliegt und konservative Methoden keinen Erfolg gebracht haben. Zu einer Operation raten Fachärzte aber, wenn die Außenbänder durch den Bänderriss beschädigt worden sind. Ein MRT gibt Kenntnisse über den Zustand und hilft, die Behandlungsmethoden zu eruieren.
Behandlung bei Knochennekrose am Sprunggelenk: Knochennekrosen am Sprunggelenk äußern sich meist durch heftige Schmerzen im Sprunggelenk. In der Regel kommen Knochennekrosen am Sprunggelenk sehr selten vor. Besonders junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die sportlich aktiv sind, sind meist betroffen. Dabei braucht es kein akutes Trauma, die Knochennekrose am Sprunggelenk kann auch ohne erkennbaren Grund erfolgen. Meist ist diese auf die Folge von Durchblutungsstörungen und angeborenen Fehlstellungen der Gelenkflächen zurückzuführen.
Bei Knochennekrosen am Sprunggelenk kommt es zu belastungsabhängigen Beschwerden. Teilweise geht dies mit Gelenkschwellungen durch Wassereinlagerungen einher. Röntgenbilder und kernspintomographische Befunde geben dem Facharzt für Orthopädie Aufschluss über das Stadium der Knochennekrosen am Sprunggelenk. Auf diese Ergebnisse baut die Therapie auf.
Im frühen Stadium, wenn sich die Knochennekrose mit einem Knochenödem ohne Lockerungszeichen manifestiert, kann auf eine konservative Behandlung zurückgegriffen werden. Diese umfasst die Schonung des Sprunggelenks in Kombination mit durchblutungsfördernden Maßnahmen. Deutet sich aber bei der Knochennekrose eine Ablösung des Knochenareals an, wird eine Arthroskopie empfohlen. Im Rahmen des arthroskopischen Eingriffs wird der Fuß-Spezialist das Knochenareal inspizieren und entweder eine antero- oder retrograde Anbohrung durchführen. In schweren Fällen kann es zu einer Loslösung des nekrotischen Bezirks und Ausbildung einer Gelenkmaus kommen. Diese Gelenkmaus wird dann arthroskopisch mit Spezialankern refixiert. Ist dies nicht möglich, werden nach der Entfernung des freien Gelenkkörpers knorpel- und knochenstimulierende Maßnahmen im Bereich der Nekrose eingeleitet. Sind Maßnahmen zum Knorpelaufbau erfolgt, muss eine längere Entlastungszeit von mindestens sechs Wochen eingehalten werden. In dieser Zeit wird das Gelenk zwar mobilisiert, darf jedoch keiner Belastung ausgesetzt werden. Joggen oder andere Ballsportarten sind frühestens nach drei Monaten wieder möglich. Sprungsportarten erst nach etwa sechs Monaten. Wurde jedoch nur eine Gelenkmaus entfernt, kann der Fuß schon nach wenigen Tagen wieder voll belastet werden.
Operationen aM Fuß
Mit einer Arthroskopie des Fußes ist ein minimal-invasiver Eingriff gemeint. Lesen sie hier weiter zur Arthroskopie im allgemeinen und zu möglichen OP-Methoden am Fuß.
PODCAST Folge 9 / 13.07 2023
Der Hallux Valgus und die moderne, erfolgversprechende Therapie.
Nicht nur, aber doch überwiegend Frauen sind von dieser unangenehmen Fehlstellung der großen Fußzehe betroffen – dem berüchtigten Hallux Valgus. Nicht nur optisch häufig ein Problem, kann er auch mit stechenden Schmerzen einhergehen. Die Therapiemöglichkeiten sind rar, Zurückbildung nicht zu erwarten. Unser Fußexperte Prof. Dr. med. Felix Zeifang rät bei entsprechendem Leidensdruck zur Operation. Hier erläutert er, wie gut die Erfolgsaussichten durch die modernen Operationsmethoden sind.
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