Die häufigsten bösartigen Tumore der Haut
Alles über den weißen oder hellen Hautkrebs
»Das soll Hautkrebs sein? Hautkrebs ist doch schwarz!« So denken viele. Dabei ist der weiße Hautkrebs der häufigste bösartige Tumor. Und sein Erscheinungsbild ist vielfältig. Anders als das aggressive Melanom neigen die hellen Hauttumore selten zu Metastasen.
Viel größer ist die Gefahr, dass sie für harmlos gehalten und deshalb gar nicht oder erst sehr spät behandelt werden. Deshalb hierzu ein paar Informationen, die jedoch eine Hautkrebsvorsorge keinesfalls ersetzen sollen oder können.
Vorstufen des weißen Hautkrebses: Aktinische Keratose / Morbus Bowen
/ Aktinische Keratosen (solare Keratosen)
Anfangs nur eine millimetergroße raue Stelle, kann sich die aktinische Keratose zu einer warzenähnlichen Erhebung, fest verwachsen in der Haut, entwickeln. Die durch UV-Strahlung verursachte Verhornungsstörung der Haut tritt besonders bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte auf. Häufig sind Stellen betroffen, die intensiver Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren.
Die solare Keratose wird zwar als Krebsvorstufe (Präkanzerose) bewertet, sie kann jedoch auch über viele Jahre unverändert bleiben. Das Risiko, dass sich im Laufe des Lebens aus der aktinischen Keratose ein Stachelzellkrebs entwickelt, liegt bei ca. 20%. Ein Risiko, das sich vermeiden lässt.
/ Morbus Bowen
Rötlich-braune, trocken-schuppende Stellen, die leicht mit einem Ekzem oder einer Schuppenflechte verwechselt werden, kennzeichnen den Morbus Bowen. Der Morbus Bowen muss unbedingt behandelt werden.
Er bildet sich nicht spontan zurück und entwickelt sich früher oder später zu einem Stachelzellkrebs (Spinaliom). Auch das Bowen-Karzinom betrifft vorwiegend ältere Menschen. Tritt diese Hautveränderung an Schleimhäuten oder am Übergang von Haut zu Schleimhaut auf, z.B. im Anal- oder Genitalbereich, bezeichnet man sie mit dem komplizierten Begriff ‘Erythroplasie Queyrat’.
/ Basalzellkrebs (Basaliome)
Das Basaliom ist der häufigste Hauttumor in Mitteleuropa. Er kann sehr unterschiedlich erscheinen: Als gelb-rötliches, knotiges Geschwür, häufig mit einem perlschnurartigen Rand, an dessen Oberfläche kleine Blutgefäße durchschimmern. Aber auch hinter roten Flecken oder narbigen Veränderungen kann sich ein Basaliom verstecken.
Der Basalzellkrebs wächst aggressiv. Er infiltriert und zerstört dabei das umliegende Gewebe und kann sogar auf Knorpel und Knochen übergreifen. Das Basalzellkarzinom metastasiert so gut wie nie, kann aber zu starken Entstellungen führen.
/ Stachelzellkrebs (Spinaliom)
Dieser zweithäufigste bösartige Hauttumor erscheint als warzenähnlicher Knoten mit verkrusteter Oberfläche, die leicht blutet, wenn man versucht, sie abzulösen. Der Krebs entsteht auf stark lichtgeschädigter Haut, oft aus einer aktinischen Keratose.
Seltener entwickelt er sich auch aus Wunden oder Verbrennungsnarben. Das Spinaliom (Plattenepithelkarzinom) kann auch an nicht lichtexponierten Hautarealen entstehen, sogar an der Zunge oder im Genitalbereich. Unbehandelt kann der Stachelzellkrebs Tumorzellen in die Lymphknoten aussenden und sogar Tochtergeschwüre in andere Organen ausbilden. Zum Glück geschieht das nur selten, besonders wenn der Tumor früh erkannt und behandelt wird. Tumore mit weniger als 1 cm Durchmesser haben die besten Heilungschancen.
Behandlung des weißen Hautkrebses
Wird der weiße Hautkrebs früh erkannt, am besten schon in einer Krebsvorstufe, kann Ihnen mit gutem Gewissen eine sehr gute Chance auf vollständige Heilung versprochen werden.
Erscheint eine Hautveränderung verdächtig, wird eine kleine Gewebeprobe entnommen und feingeweblich untersucht. Je nach Lokalisation und Fortschritt der Erkrankung richtet sich dann auch die Therapie.
Die zweizeitige Operation: Mit Sicherheit in eine gesunde Zukunft
Die sicherste Methode ist immer die komplette chirurgische Entfernung des Hauttumors. Manchmal ist dazu eine zweizeitige Operation erforderlich.
Der Tumor wird herausgeschnitten, die entstehende Wunde wird jedoch nur vorläufig steril abgedeckt. Jetzt wird der exzidierte Tumor unter dem Mikroskop auf Vollständigkeit untersucht. Der Arzt kann erkennen, ob alle Schnittränder frei von Tumorzellen sind. Dieser Vorgang braucht jedoch ein wenig Zeit, mindestens 24 Stunden.
Erst wenn feststeht, dass keine Tumorzellen in der Wunde verblieben sind, wird diese in einer zweiten Operation verschlossen. Die Operation kann je nach Größe und Lage des Tumors ambulant oder stationär erfolgen.
Für unsere Klienten bedeutet dies größtmögliche Sicherheit. Ein zu frühes Verschließen und möglicherweise erneutes Öffnen der Wunde kann Ihnen so erspart werden.
Weitere Therapieoptionen: Kürettage, CO2-Laser, Photodynamische Therapie ...
Manchmal ist eine Hautveränderung sehr ausgedehnt oder an einer schwer zugänglichen Stelle lokalisiert. Oder ein Hautkrebs wird sehr früh erkannt und eine chirurgische Exzision ist nicht nötig. Für solche Fälle kommen auch alternative Therapien in Frage:
- Kürettage (Abschaben)
- CO2-Laser
- Peelingmethoden
- Photodynamische Therapie (PDT)
- Kryotherapie (Vereisung)
- Salizyl-Creme
- Diclofenac-Natrium-Gel
- Imiquimod-Creme
Dermatologin Dr. Sylvia Proske erläutert Ihnen die einzelnen Verfahren gern im persönlichen Gespräch. Durch kontinuierliche Fortbildung ist sie über neue Entwicklungen in der Hautkrebstherapie stets auf dem neuesten Wissensstand. Bei ihr finden Sie kompetente Beratung und optimale Therapie.
Wollen Sie jetzt sofort einen Termin vereinbaren?

/ Schwarzer Hautkrebs
Aggressives Wachstum macht aus einem scheinbar harmlosen Muttermal schnell einen bösartigen schwarzen Hauttumor: Ein Melanom sollte umgehend entfernt werden, denn es streut Metastasen über die Lymphbahn und kann Tochtergeschwüre in anderen Organen ausbilden. Informieren Sie sich hier:
Malignes Melanom: Erkennen und behandeln

/ Hauttumore entfernen
Hauttumore zu entfernen verlangt Können und Planung: Weshalb am ETHIANUM in Heidelberg erfahrene Fachärzte für Plastisch-Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie eng mit den Fachärzten für Radiologie und Dermatologie zusammenarbeiten ...

/ Rekonstruktion nach Tumor
Funktion und Ästhetik nach Tumorentfernung: Am ETHIANUM finden Sie kompetente Fachärzte, die vor der Tumor-Operation das Danach planen – die Rekonstruktion. Die Magnetresonanztomographie hilft in der Wiederherstellungschirurgie, Komplikationen zu vermeiden ...

/ Weichteil- und Knochentumore
Tumorentfernung und Rekonstruktion: Wenn Weichteil- oder Knochentumore operiert werden, können Defekte entstehen, die rekonstruktive Maßnahmen erforderlich machen. Was Knoten bedeuten können und welche Unterschiede es gibt ...